Wie der Erstelfer weichen musste…
Tja, es muss wirklich sein. Der Erstelfer wird verkauft.
Ich habe ja inzwischen ein wenig mehr Erfahrung im Porschedasein und da merke ich, dass es mich zunehmend mehr stört, dass der Erstelfer eine Tispe ist, kein Vollleder hat und auch die Farbe der Innenausstattung ist mir irgendwie too much. Wenn das Armaturenbrett wenigstens in Vollleder wäre, aber dieses beigefarbene Plastik stört mich doch schon ziemlich.
Darum der Enschluss: Der Erstelfer kommt weg! Basta.
Auch wenn er mir immer treue Dienste geleistet hat und ich sehr viel Spaß mit dem Wagen hatte. Die Entscheidung steht, die Online-Anzeige ist geschaltet.
Was soll ich sagen, die Resonanz ist vergleichsweise gut. Wenn auch gut dreiviertel der Leute sofort wieder auflegen, wenn sie hören dass der Wagen ein Italiener ist. Verstehe ich überhaupt nicht. Der Wagen ist TOP!
Nach etwa drei Wochen (und zwei Besichtigungen ohne zu kaufen) haben sich zwei Interessenten rauskristallisiert. Ein Pärchen aus dem Nachbarort und eine junge Dame eines Sportwagenhandels aus Süddeutschland. Deren Kunde sucht gerade einen 997 4S mit genau meiner Innenausstattung. Und von den Ausstattungsmerkmalen ist der Wagen ja nicht schlecht: Elektrische Sitze mit Memory, Tempostat, Regensensor, Bose-Soundsystem, 6-fach Wechsler und nicht zu vergessen die noch gültige Approved-Gebrauchtwagenversicherung von Porsche.
Das Pärchen aus dem Nachbarort hat nach langen hin und her schließlich abgesagt.
Die Dame des Sportwagenhändlers hat mir dann bei der Begutachtung noch ein paar Tipps gegeben, worauf man bei solch einer Besichtigung alles schaut. Das war wirklich sehr hilfreich. Schließlich kamen auch noch ein paar Dinge zum Vorschein, die ich so nicht auf dem Zettel hatte. Der Wagen war überhaupt kein Italiener mit Sitzheizung, sondern die Erstauslieferung ging nach Finnland und nach einem halben Jahr sofort nach Italien. Nun weiß ich auch, was diese Zahlen auf dem Papieraufkleber im Scheckheft bedeuten. Da kann man das nämlich sehen, wenn man die Zahlen deuten kann…
Eine Stelle im Lack mit einer Nachlackierung hat sie mir auch gezeigt. Wenn man weiß worauf man achten muss, sieht man es auch. Ich habe es vorher nicht gesehen…
Ganz nebenbei hat sie mir noch eine Geschichte zum „smovey“ erzählt. Diese grünen Dinger wurden von einem Parkinsonkranken mehr zufällig entworfen und halfen ihm dabei die Krankheit in den Griff zu bekommen. Der smovey sind zwei Plastikschläuche mit vier Stahlkugeln, die in Schwingung versetzt eine besondere Vibration erzeugen. Das wirkt sich auf Muskeln, Gewebe, Organe und das Nervensystem aus. Ich habe es selbst nur mal kurz probiert, da ich gerade nicht abnehmen möchte und es mir gesundheitlich auch so ganz gut geht. Von daher verfüge ich über keine Erfahrungswerte zu diesem Gerät…
Und was soll ich sagen, die Dame des Sportwagenhandels hat den Erstelfer dann schlussendlich auch gekauft. Die gefundenen „Neuigkeiten“ haben den Preis etwas gedrückt, aber nun ist er weg…!