Eine Bedienungsanleitung für einen 65er Porsche 912…!
Ein Freund von mir, den ich inzwischen auch mit dem Porsche-Virus abgesteckt habe, hat sich jetzt auch einen Porsche 912 gekauft. Er ist nun ganz heiß darauf den Zwölfer endlich fahren zu können und vertreibt sich die Wartezeit auf den Frühling mit der Suche nach kleinen Verbesserungen am Auto. So kam es, dass ich per Whatsapp ein Bild von einer Bedienungsanleitung für seinen 1967er Porsche 912 zugeschickt bekam – mit der Anmerkung 100 €. Die gibt es aber auch günstiger, dachte ich.
Da kam mir der Gedanke, dass ich ja für meinen Zwölfer auch eine Bedienungsanleitung gebrauchen könnte.
Was soll ich sagen – gedacht, getan und gleich mal in der Bucht nachgeschaut was dort so alles im Angebot ist. Aber was ich dort sehen musste hat mir ganz und gar nicht gefallen.
Denn die dort angebotenen Bedienungsanleitungen waren alle mit fehlerhaften Dezimalstellen eingestellt. Anders konnte das nicht sein…
Mal eben schlappe USD 1500,- für eine alte, zerfledderte und sogar beschädigte Bedienungsanleitung – die haben doch alle einen Knall !!!
Also dass ist es mir wirklich nicht wert. Da war die Bedienungsanleitung meines Freundes ja ein echtes Schnäppchen. Aber die ist auch ein Nachdruck und kein Original. Hier liegt der kleine aber feine Unterschied. Die alten Bedienungsanleitungen aus 1965 und 66 werden nicht nachgedruckt. Im Gegensatz zu den Bedienungsanleitungen ab 1967, die es sogar im Porsche Classic Shop zu kaufen gibt…
Aber mir hilft das nicht weiter – so viel bin ich nicht bereit dafür auszugeben. Da werde ich den Markt weiter beobachten müssen und auf ein günstigeres Angebot warten – wo die Dezimalstellen richtig sind…! 😉
Was hilft nach so einem Schock? Genau, eine Ausfahrt mit dem elfenbeinweißen Schätzchen. Das Wetter stimmt, die Sonne scheint und lädt zu einer Ausfahrt im gar nicht so kalten Februar ein.
Das haben wir dann auch getan. Gemeinsam mit Sohn und Freundin ging es auf zu einer kleinen Runde durch den sonnigen Winter-Sonntag.
Auf der Runde knarrte es vorne im Bereich der Beifahrerseite irgendwo und meine Freundin drückte und wackelte an allen möglichen Teilen herum. Plötzlich hat sie das Handschuhfach offen – und was muss ich da sehen? Da lag eine von diesen alten Kunstoff-Bordmappen…
„Gib mir die Bordmappe mal bitte ganz schnell“ entfuhr es mir. Glücklicherweise standen wir gerade an einer Ampel.
Und was soll ich sagen, in der Bordmappe war eine deutsche Bedienungsanleitung aus 1965!
Ich konnte es kaum glauben. „Weißt Du was dieses alte Ding kostet?“ fragte ich meine Freundin, sie konnte es überhaupt nicht glauben als ich den Betrag nannte und hielt mich für total verrückt.
Der Sonntag war jedenfalls gerettet! Er war vorher schon gut, aber nun war meine Laune auf dem Höhepunkt.
Zu Hause angekommen habe ich gleich ein paar Bilder gemacht:
Manchmal muss man einfach Glück haben…!
Komischerweise sehe ich jetzt die Angebote mit dem Dezimalstellenfehler viel gelassener… 🙂