Porsche 912
Der Porsche 912 wurde im April 1965 der Öffentlichkeit als kleiner Bruder des 911 vorgestellt. Äußerlich nahezu identisch, wartete der 912 mit einer reduzierten Ausstattung gegenüber dem 911 auf. Weiterhin wurde er mit dem schwächeren Vierzylinder-Motor des Porsche 356 SC ausgestattet, der zugunsten der Standfestigkeit auf 90 PS gedrosselt wurde. Der Porsche 912 wurde bis 1969 gebaut.
Durch den günstigeren Preis wurde er sofort zum Verkaufsschlager. Besonders beliebt war der Porsche 912 in den USA, wohin etwa 2/3 der Produktion verkauft wurde.
Im Jahre 1976 gab es nochmal einen Vorstoß mit dem Porsche 912E auf Basis des G-Modells, was aber eine „Ein-Jahres-Fliege“ bleiben sollte.
Durch seinen Vier-Zylindermotor, der etwa 100 kg leichter als der 6-Zylinder des großen Bruders 911 war, galt der Porsche 912 als gutmütig und weniger hecklastig.
Ziemlich selbstbewusst ist auch die Botschaft des folgenden Werbeplakates über den Porsche 912 aus dem Jahre 1965:
Serienmäßig wurde der 912 mit nur drei Rundinstrumenten, einem Kunststofflenkrad und einem Vier-Gang-Getriebe ausgestattet.
Die ersten 500 bei Reutter und 1500 bei Karmann in Osnabrück gebauten Porsche 912 waren sogenannte „painted dash“-Modelle, bei denen das Amaturenbrett, wie beim Porsche 356 in Wagenfarbe lackiert wurde. Von diesen Modellen haben aber laut dem 912-Register nicht viele bis heute überlebt.
Das sieht dann so aus:
Hier nochmal etwas deutlicher:
Danach stellte Porsche die Produktion um und lieferte die 912 wie die 911 mit schwarzem Dashboard aus. Aber halt serienmäßig nur mit drei Instrumenten, was der Großteil der Kunden aber zu fünf Instrumenten (ähnlich dem 911) aufrüstete.
Für die Modelljahre 1967 und ’68 war das 5-Gang-Getriebe serienmäßig, was Porsche für das Modelljahr 1969 wieder rückgängig machte, um eine weitere Differenzierung zu dem seit 1968 erhältlichen 911 T abzugrenzen.
Auch der Porsche 912 bekam mit dem Modelljahr 1969 den längeren Radstand, wie auch der 911. Mit dem LWB genannten Modell (im Gegensatz zu den SWB genannten Modellen mit kurzem Radstand) änderte Porsche auch das kleine Dreiecksfenster in den Türen. Ab da war es leider nicht mehr zu öffnen. Glücklicherweise blieb das hintere Ausstellfenster wie zuvor.
Durch die Modellvarianten T, L (später E) und S des Porsche 911 wurde gerade durch den günstigeren 911 T der Preisunterschied zum 912 in den Jahren 1968/69 so gering, dass Porsche die Produktion in dem Jahr 1969 zum September einstellte. Die Verkaufszahlen hatten sich sowieso schon zugunsten des günstigsten 911 als T-Version verschoben.
Aber der Porsche 912 ist ein tolles Auto was sehr viel Fahrspaß vermittelt. Und das merken auch Andere, denn die Preise ziehen aktuell mächtig an. Das hängt wohl damit zusammen, dass die 911er inzwischen Preise um den 6-stelligen Bereich erklommen haben und der vergleichsweise preisgünstige 912 nun bei vielen das Rennen macht.
Ein Porsche 912 ist auf jeden Fall sein Geld wert! 🙂